Fragen zum Verkehr
Parken
Kann die Gemeinde etwas gegen die Parkplatznot tun?
In vielen Wohngebieten gibt es Probleme mit dem Parken. Es gibt zum Beispiel zu wenig Parkplätze, Falschparker oder blockierte Einfahrten. Wenn mehr Autos parken wollen als Plätze vorhanden sind, entsteht ein hoher Parkdruck. Oft stellt sich heraus, dass dieser Parkdruck gar nicht so hoch ist und dass es freie Parkplätze gibt, die nur etwas weiter entfernt sind.
Ein Grund für den hohen Parkdruck ist, dass viele Wohngebiete nicht für die heutige Anzahl von Autos ausgelegt sind. Sicherlich wurden ältere Wohngebiete zu einer Zeit gebaut, als es nur wenige Autos gab. Heute haben fast alle Haushalte ein Auto, und es gibt auch viele Haushalte mit zwei oder mehr Autos. Außerdem gibt es viele Häuser, deren Carport oder Garage in zusätzlichen Wohn- oder Lagerraum umgewandelt wurde. Dann müssen auch mehr Autos auf der Straße parken, als bei der Planung des Viertels vorgesehen war.
Parkstaus entstehen auch dadurch, dass das Auto häufiger zum Einkaufen oder für den Transport der Kinder zur Schule oder zum Sport genutzt wird. Die Lösung liegt hier eher in der Einschränkung der Autonutzung und weniger im Bau von mehr Parkplätzen.
Im Prinzip baut die Gemeinde keine zusätzlichen Parkplätze. Auch werden z.B. keine Poller oder zusätzliche Verkehrsschilder aufgestellt oder Parkverbote verhängt. Wenn größere Instandhaltungsmaßnahmen geplant sind, wird geprüft, ob und wenn ja, welche Verbesserungen möglich sind. Die Gemeinde ersetzt keine Grünflächen und Parks durch Pflasterung von Parkplätzen. Denn Grünflächen sind für einen guten Wasserhaushalt und gegen das Aufheizen von Wohngebieten notwendig.
Die Leute parken vor meiner Einfahrt, kann die Gemeinde Aalten etwas dagegen tun?
Das Parken vor einer Ein- oder Ausfahrt ist nicht erlaubt. Wenn jemand vor einer Ein- oder Ausfahrt parkt, können die Verkehrsteilnehmer die Ein- oder Ausfahrt nicht betreten oder verlassen und es kommt zu Belästigungen.
Diese Art von Parkverhalten fällt unter störendes Parken. Dies kann durchgesetzt werden. Hierfür sind keine zusätzlichen Maßnahmen wie gelbe Streifen, zusätzliche Schilder, Poller oder weiße Kreuze erforderlich. Dies kann durch das kommunale Ordnungsamt durchgesetzt werden.
Geschwindigkeit
In meiner Straße wird zu schnell gefahren, kann die Gemeinde eine Messung durchführen?
Es gibt regelmäßig Beschwerden und Berichte über Geschwindigkeitsüberschreitungen. Die Gemeinde verfügt über ein Programm, das verschiedene Daten wie die gefahrene Geschwindigkeit aufzeichnet. Um einen guten Überblick über die gefahrene Geschwindigkeit zu erhalten, wird das so genannte V85-Perzentil herangezogen. Dies ist die Geschwindigkeit, die von 85 % der Autofahrer nicht überschritten und von 15 % der Autofahrer überschritten wird. Auf diese Weise werden Extreme aus der Messung entfernt. Es gibt immer Verkehrsteilnehmer, die trotz der Straßenführung zu schnell fahren (wollen). Diese Verkehrsteilnehmer geben kein realistisches Bild der tatsächlichen Verkehrssituation wieder. Die V85-Regel spiegelt die Geschwindigkeit wider, die von der großen Mehrheit der Autofahrer als angemessen und sicher empfunden wird.
Kann die Gemeinde Geschwindigkeitsschwellen, Verengungen oder andere geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen durchführen?
Die Gemeinde baut grundsätzlich keine zusätzlichen Bodenschwellen oder andere geschwindigkeitshemmende Maßnahmen ein. Wenn größere Instandhaltungsmaßnahmen geplant sind, wird geprüft, ob und wenn ja, welche Verbesserungen möglich sind. Straßenverbesserungen werden grundsätzlich nur in Verbindung mit größeren Instandhaltungsarbeiten durchgeführt. Außerhalb von Instandhaltungsarbeiten ist ein Ausbau von geschwindigkeitsreduzierenden Maßnahmen nur in sehr begrenztem Umfang möglich. Nur in dringenden Fällen wird frühzeitig geprüft, ob die Straßenführung durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung ergänzt werden muss.
Anzeige der Geschwindigkeit
Die Gemeinde verfügt über eine Reihe von elektronischen Geschwindigkeitsanzeigen. Diese werden etwa alle drei bis vier Wochen an einem neuen Standort aufgestellt. Dies ist Teil der Kampagne zur Verhaltensbeeinflussung. Untersuchungen zeigen, dass der Aufmerksamkeitswert nach einigen Wochen abnimmt. Deshalb versetzen wir die Geschwindigkeitsanzeigen regelmäßig an einen anderen Standort. Die Anzeigen zeigen jedem vorbeifahrenden Autofahrer, wie schnell er fährt, und das wirkt sich oft positiv auf das Verhalten aus. Die Gemeinde bestimmt die Standorte, an denen die Displays aufgehängt werden sollen, zum Teil auf der Grundlage von Berichten.
Kann die Gemeinde Aalten einen Blitzer aufstellen?
Alle Radarkameras in den Niederlanden sind Eigentum der Staatsanwaltschaft (OM). Die OM hat in den letzten Jahren alle Blitzerstandorte evaluiert. Dabei war es eines der Ziele der OM, die Anzahl der Blitzer zu reduzieren. Daher wurde die Notwendigkeit des Blitzers für jeden Standort kritisch geprüft. Die Gemeinden konnten darauf wenig Einfluss nehmen. Nach der Bewertung wurden die Blitzer entfernt oder durch digitale Blitzer ersetzt. Die OM ist sehr zurückhaltend bei der Installation neuer Blitzer. Daher wird ein Blitzer nicht einfach so aufgestellt. Dies wird erst nach einer Analyse der Verkehrssicherheit entschieden:
- Wie viele Unfälle gab es, welche Art von Unfällen, und was war die Ursache?
- Wie hoch ist die Übertretungsquote: Wie viele Personen fahren zu schnell?
- Passt die Geschwindigkeit zur Straße?
- Kann die Straßenführung geändert werden, um Geschwindigkeitsüberschreitungen zu verringern?
- Ist es klar, dass ein Blitzer die Zahl der Unfälle verringern kann?
Wenn sich nach einer Analyse (durch die OM) herausstellt, dass die Installation eines Blitzers notwendig ist, geschieht dies in Absprache mit der Polizei und der Gemeinde. Auf 30-km/h-Straßen werden ohnehin keine Blitzer aufgestellt.
Sicherheit im Straßenverkehr
Kann ein Spiegel angebracht werden, um die Sicht zu verbessern?
Die Gemeinde ist sehr zurückhaltend bei der Installation von Verkehrsspiegeln. Ein Spiegel ist in den meisten Fällen keine Lösung für das (Sicht-)Problem. Es erfordert eine besondere Fähigkeit, "gegen einen solchen Spiegel zu fahren". Eine Fähigkeit, über die der durchschnittliche Verkehrsteilnehmer nicht verfügt.
Im Allgemeinen vermitteln Verkehrsspiegel ein verzerrtes Bild des Verkehrsgeschehens. Die Verkehrsteilnehmer wissen nicht wirklich, was sie in einem Spiegel sehen sollen und werden stattdessen vom Verkehrsgeschehen abgelenkt. Dies gilt in verstärktem Maße für Verkehrsteilnehmer, die örtlich nicht gut bekannt sind. Außerdem sind Radfahrer und Fußgänger in einem Spiegel kaum zu erkennen, da sie durch die Verzerrung sehr klein werden. Dies ist der Verkehrssicherheit abträglich.
Die Sicht ist durch Büsche oder eine Mauer versperrt
Bei Grünflächen auf privaten Grundstücken darf die Gemeinde keine Beschneidung vornehmen. Der Eigentümer der Privatfläche wird dann gebeten, dies selbst zu tun. Bei sichtbehinderndem Bewuchs ist der Eigentümer des Bewuchses verpflichtet, diesen zu beschneiden oder gegebenenfalls zu entfernen.
Wenn eine Wand, z. B. eine Scheune, die Sicht behindert, sollte der Verkehr sein Verhalten an diese Situation anpassen. Dies kann durch langsameres Fahren geschehen.
Kann die Gemeinde ein zusätzliches Verkehrszeichen aufstellen?
Die Stadt Aalten zögert mit der Aufstellung von Verkehrszeichen. Eine Verkehrssituation selbst muss mit den gesetzlich vorgeschriebenen Verkehrszeichen ausreichend deutlich sein. Damit wird ein Übermaß an Verkehrsschildern vermieden. Zu viele Verkehrsschilder schaffen ein unübersichtliches und verwirrendes Straßenbild. Dies kann sich sogar gegenteilig auf die Verkehrssicherheit auswirken, weil es ablenkend wirkt. Mehr Verkehrsschilder erhöhen also nicht unbedingt die Verkehrssicherheit.