Erste Hilfe bei der Teilhabe

Möchten Sie In Ihrem Bezirk etwas bauen, umbauen oder unternehmen? Oder möchten Sie ein Gebäude oder ein Grundstück anders nutzen? Dann kann dies Auswirkungen auf Ihre Nachbarn oder andere Interessengruppen haben. Die Gemeinde Aalten hält es für wichtig, dass Sie alle Interessengruppen über Ihre Pläne informieren und deren Meinung dazu einholen. Dies bezeichnen wir als Beteiligung. Nachstehend finden Sie ein Beispiel für einen Beteiligungsbericht.

Es ist wichtig, dass Sie die Beteiligten rechtzeitig in Ihren Plan oder Ihre Initiative einbeziehen. Am besten noch bevor Sie eine Genehmigung beantragen oder mit der Umsetzung beginnen. So können Sie mögliche Wünsche oder Einwände berücksichtigen und eine gute Beziehung zu den Beteiligten aufrechterhalten, beispielsweise zu den Menschen, die in Ihrer Straße oder Nachbarschaft wohnen oder arbeiten. Außerdem kann dies dazu führen, dass Ihr Genehmigungsantrag schneller bearbeitet wird, da es weniger Einwände gegen Ihren Plan gibt.

Partizipation ist Maßarbeit

Partizipation ist immer Maßarbeit, denn jede Situation ist anders. Manchmal reicht es aus, bei Ihren Nachbarn vorbeizuschauen und ihnen zu erzählen, was Sie vorhaben. Manchmal ist jedoch mehr erforderlich. Zum Beispiel eine Versammlung, zu der Sie die gesamte Nachbarschaft oder sogar noch mehr Interessengruppen einladen. In der Regel gilt: Je größer die Auswirkungen Ihres (Um-)Bauvorhabens oder Ihrer Initiative auf die Umgebung sind, desto intensiver muss der Partizipationsprozess sein.

Die Wahl des richtigen Ansatzes hängt von Ihrem Plan oder Ihrer Initiative ab. Anhand des folgenden Stufenplans können Sie selbst entscheiden, was in Ihrer Situation erforderlich ist. Wen Sie am besten einbeziehen sollten und wie Sie dies am besten tun können.

Partizipation: Wie gehen Sie damit um?

Sie möchten sich beteiligen, aber wie gehen Sie dabei vor? Nachfolgend finden Sie drei Schritte. Wenn Sie diese Schritte befolgen, wissen Sie, mit wem Sie Ihren Plan teilen sollten, wie Sie dies am besten tun und wie Sie mit Reaktionen auf Ihren Plan umgehen sollten.

Stufenplan zur Beteiligung

  • Schritt 1: Bestimmen Sie die Auswirkungen Ihres Plans auf die Umgebung.
  • Schritt 2: Wählen Sie einen geeigneten Ansatz für die Beteiligung und setzen Sie diesen um.
  • Schritt 3: Teilen Sie die Ergebnisse mit.

Im Folgenden erläutern wir die einzelnen Schritte näher.

Schritt 1: Bestimmen Sie die Auswirkungen Ihres Plans auf die Umgebung

Wie groß sind die Auswirkungen Ihres Vorhabens auf die Menschen in Ihrer Umgebung? Sind nur Ihre direkten Nachbarn davon betroffen? Ist die ganze Straße davon betroffen? Oder haben Ihre Pläne Auswirkungen auf die gesamte Nachbarschaft oder sogar darüber hinaus?

Um zu bestimmen, wie viel Beteiligung erforderlich ist, unterscheiden wir zwischen drei Arten von Plänen

  • Pläne mit geringen Auswirkungen auf die Umgebung.
  • Pläne mit mittleren Auswirkungen auf die Umgebung.
  • Pläne mit weitreichenden Auswirkungen auf die Umgebung.

Beispiele für Pläne mit geringen Auswirkungen sind

  • Das Anbringen einer Dachgaube oder eines Schuppens.
  • Der Bau eines kleinen Anbaus an ein Wohnhaus.
  • Ein Wechsel der Fensterrahmen oder Fassaden.
  • Die Gründung eines kleinen Unternehmens zu Hause, beispielsweise im geschäftlichen oder therapeutischen Bereich oder eines Bed & Breakfast. 

Beispiele für Pläne mit mittleren Auswirkungen sind

  • Der Abriss oder Neubau einer oder mehrerer Wohnungen.
  • Die Gründung eines Unternehmens, zu dem viele Menschen mit dem Auto kommen.
  • Eine Änderung der Nutzung eines Gebäudes (z. B. Einrichtung eines Fitnessstudios, eines Gastronomiebetriebs oder einer Kindertagesstätte oder Anbau einer Terrasse).
  • Der Bau eines Antennenmasts.

Beispiele für Pläne mit weitreichenden Auswirkungen sind

  • Eine große Veränderung einer Straße, eines Stadtviertels oder eines Stadtteils.
  • Der Abriss oder Bau vieler Häuser und/oder Gebäude.
  • Der Bau eines Solarparks.
  • Die Organisation einer Großveranstaltung. 

Bitte beachten Sie: Dies sind nur einige Beispiele. Bei jedem Plan oder jeder Initiative müssen die Auswirkungen auf die Umgebung geprüft werden.

Schritt 2: Wählen Sie einen geeigneten Ansatz für die Beteiligung

Welcher Partizipationsansatz passt zu Ihrem Plan oder Ihrer Initiative? Ihr Ansatz muss in einem angemessenen Verhältnis zu den Auswirkungen Ihres Plans auf die Umgebung stehen. Mit anderen Worten: Je größer die Auswirkungen, desto mehr Interessengruppen und damit desto mehr Menschen sollten Sie in Ihren Plan einbeziehen. Für jede Art von Plan empfehlen wir einen anderen Ansatz:

Beteiligung an Plänen mit geringen Auswirkungen

Einen Plan mit geringen Auswirkungen teilen Sie oft nur mit einigen wenigen Personen in Ihrer unmittelbaren Umgebung. Sie können Ihren Nachbarn, den Nachbarn gegenüber und den Nachbarn hinter Ihrem Haus einfach mitteilen, was Sie vorhaben. Sie können auch einen kurzen Brief schicken. Bei kleinen Plänen reicht es in der Regel aus, wenn Sie die Menschen informieren, Fragen beantworten und so viele Bedenken wie möglich ausräumen, beispielsweise in Bezug auf Privatsphäre, Grünflächen und Belästigungen.

Beteiligung an Plänen mit mittleren Auswirkungen

Einen Plan mit mittleren Auswirkungen teilen Sie mit mehr Menschen in der Umgebung. In der Regel reicht es aus, einen Brief zu schicken oder zu übergeben. Bitten Sie die Beteiligten um eine Rückmeldung oder einen Rat, wenn Sie den Plan noch anpassen können, damit er besser den Wünschen und Anliegen entspricht. Teilen Sie den Menschen auch mit, was Sie mit den Rückmeldungen gemacht haben. Bei mittelgroßen und großen Plänen ist es ratsam, auch Interessenverbände, wie z. B. einen Dorfverein, einzubeziehen.

Beteiligung an Plänen mit weitreichenden Auswirkungen

Bei größeren Vorhaben sollten Sie sich rechtzeitig mit der Gemeinde in Verbindung setzen. Es ist auch ratsam, einen Dorfverein einzubeziehen. Bei größeren Vorhaben ist es oft sinnvoll, eine Informationsveranstaltung zu organisieren. Bei dieser Veranstaltung können die Menschen auf Ihr Vorhaben reagieren oder Ratschläge dazu geben. Überlegen Sie gut, ob Sie Ihr Vorhaben mit Hilfe der Beiträge der Beteiligten verbessern können.

Schritt 3: Teilen Sie die Ergebnisse mit

Was machen Sie mit den Ergebnissen der Beteiligung? Es ist wichtig, dass Sie alle Beteiligten über die Ergebnisse informieren und darüber, was Sie mit den Reaktionen und Empfehlungen gemacht haben. Es ist sinnvoll, darüber einen Bericht zu erstellen. In diesem Bericht halten Sie Folgendes fest:

  • Wer Sie involviert hat.
  • Wie und wann Sie sie einbezogen haben.
  • Was Sie mit den Reaktionen und Ratschlägen gemacht haben.

Bitte beachten Sie: Sie sind nicht verpflichtet, sich an sogenannten „außerplanmäßigen Umweltplanaktivitäten” zu beteiligen. Dabei handelt es sich um Aktivitäten, die nicht den lokalen Vorschriften entsprechen und nicht genehmigungsfrei sind. Wenn Sie jedoch eine Genehmigung beantragen, sind Sie verpflichtet anzugeben, was Sie im Hinblick auf die Beteiligung unternommen haben und was dies gebracht hat. Das gilt auch dann, wenn Sie nichts unternommen haben. Die Gemeinde Aalten hält es für wünschenswert, dass Sie die Umgebung frühzeitig in Ihren Plan oder Ihre Initiative einbeziehen, aber wenn Sie dies nicht tun, ist das kein Grund, eine Genehmigung zu verweigern.

Los geht's!

Sobald Sie Ihre Genehmigung erhalten haben, möchten Sie natürlich mit Ihrem Plan oder Ihrer Initiative beginnen. Achten Sie darauf, dass Sie auch in dieser Phase mit allen Beteiligten in Kontakt bleiben. Informieren Sie sie über die (Bau-)Arbeiten und darüber, an wen sie sich wenden können, falls es zu Beeinträchtigungen kommt.

Bitte beachten Sie: Auch wenn Sie für Ihr Vorhaben keine Genehmigung benötigen, ist es immer ratsam, die betroffenen Parteien zu informieren. Schließlich profitiert jeder von einem guten Kontakt zu den betroffenen Parteien. Denken Sie beispielsweise an die Installation einer Wärmepumpe. Indem Sie Ihre Nachbarn informieren, können Sie gemeinsam einen geeigneten Standort für die Außenanlage finden, um Lärmbelästigungen zu vermeiden.

Tipps und Tricks

Sorgen Sie für eine gute Vorbereitung

  • Beratung mit den Beteiligten an dem Ort, an dem die Initiative umgesetzt werden soll.
  • Arbeiten Sie mit Bildern: Es ist einfacher mitzumachen, wenn man weiß, wie der Plan aussieht.
  • Lassen Sie den Beteiligungsprozess von einem erfahrenen Prozessbegleiter begleiten, wenn Sie es mit vielen Beteiligten und vielen Interessen zu tun haben.
  • Lassen Sie Meetings von einem erfahrenen Moderator leiten, wenn Ihnen das selbst schwerfällt.

Machen Sie die Rahmenbedingungen klar

  • Machen Sie deutlich, was das Ziel Ihrer Initiative ist.
  • Geben Sie die Rahmenbedingungen an: Was steht bereits fest und worüber können die Teilnehmer mitreden?

Bleiben Sie in Kontakt

  • Bleiben Sie während des gesamten Prozesses in Kommunikation. Tun Sie dies offen, ehrlich und transparent. Also nicht nur vor der Beantragung der Genehmigung, sondern auch während der Umsetzung Ihrer Initiative.
  • Erstellen Sie von allen Gesprächen und Treffen einen kurzen und konkreten Bericht. Wann und wo fand es statt? Wer war dabei? Was wurde gesagt? Was waren die möglichen Bedenken, Einwände und Lösungen? Zeigen Sie auch, was Sie mit den Beiträgen der Teilnehmer gemacht haben.

Brauchen Sie Hilfe?

Haben Sie Fragen oder benötigen Sie Hilfe bei der Teilnahme? 

Rufen Sie uns unter +31 (0) 543 49 33 33 an oder senden Sie eine E-Mail angemeente@aalten.nl

Wir denken gerne mit Ihnen mit!

Teilnahmebericht

Bei Ihrem Antrag auf eine Umweltgenehmigung fragt die Gemeinde, ob Sie sich beteiligt haben. Dies halten Sie in einem Beteiligungsbericht fest. In diesem Beteiligungsbericht beschreiben Sie, wie und wann Sie die Beteiligung organisiert haben. Sie geben darin an, wen Sie eingeladen haben, wer letztendlich anwesend war, wie die Reaktionen waren und was Sie damit gemacht haben. Diesen Bericht fügen Sie dem Antrag auf eine Umweltgenehmigung bei.